Samstag, August 26, 2006

Arne bloggte hier

Der Blog ist tot, es lebe der Blog!

Sonntag, Juni 11, 2006

[Individualismus: Individualität vs. Individualismus]

In der EC Diskussion hört man ja immer wieder den Satz, dass moderne Kirchen zu individualistisch sind. Es steht zu sehr das Indidivuum im Zentrum.
Als Heranwachsender, der dabei ist, seine Individualität zu finden, muss ich stutzen.
Ich dachte immer, die Kirchen, in denen ich bisher war, sind NICHT individualistisch genug. Man fühlt sich gleichgeschaltet oder zumindest kann man nicht man selbst sein.

Aber es gibt einen Unterschied: Individualität und Individualismus.
Individualität ist genau das: der Einzelne Mensch darf ganz er selbst sein; er wird als *einzigartig* begriffen und stehen gelassen.
Individualismus ist eine Ideologie, in der das Individuum *isoliert* verstanden wird.
Ich versuche das die nächsten Posts nochmal genauer zu untersuchen.
Jetzt soll erstmal genügen: das Paradoxe ist, dass in modernen Kirchen zwar Indiviudalismus vorherrrschen kann, aber oftmal nicht Individualität (damit meine ich in Wirklichkeit: Pluralität).
Man bittet in Gebeten, dass Gott vor allem *jeden Einzeln* anspricht, man fordert im Lobpreis guckt *nicht was die Anderen machen, es geht nur um dich und Gott* aber trotzdem ist nur eine Art von kulturellen Hintergrund vertreten: ein bestimmtes bürgerliches Milleau.

besser als befürchtet, schlechter als erhofft

Gestern meinen Geburtstag gefeiert. Irgendwie war das Datum nicht so praktisch: viele sagten ab und bei den Vorbereitungen sah man: die Feier wird kleiner, als ich erhoffte.
Naja war trotzdem ganz nett. Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten.
Aber ich hatte in jüngster Vergangenheit schon geilere Parties gehabt.
Das Wort: ganz nett beschreibt es gut.

Das ist die Spanne, in der man sich in diesem Leben bewegt:
es verläuft meistens nicht so schlimm, wie man sich in ängstlichen Minuten ausmalt, aber auch nicht so ekstatisch wie man sich in Phasen der Euphorie erhofft.
Vielleicht ist es Kunst zu lernen, damit umzugehen.
Vielleicht ist es der Fluch von Leuten, die viel Vorstellungskraft besitzen, dass sie leicht zu enttäuschen sind, weil die Farben doch alle etwas matter, der Himmel etwas bewölkter, der Strand etwas überfüllter und das Bier etwas abgestander ist, als man sich es in seinen Phantsasien vorstelle.

Es bleibt dabei: das Leben ist mittelmässiger, als ich es mir vorstelle und es ist Kunst, nicht das zu sehen, was fehlt, sondern das, was man hat.

Samstag, Mai 27, 2006

Buchreviews

Man beachte die Buchreviews auf Bunch of Nerds zu
the revolutionary communicator,
neun Wege Gott zu lieben
und Bradley Hathaway.
Macht bitte kräftig Werbung.

Samstag, April 15, 2006

man glaubt es nicht

Aber es sind tatsächlich wieder neue Artikel auf Bunch of Nerds gelauncht worden. Oberthema ist "Kunst und Kreativität".

Samstag, April 01, 2006

Nichtsdestotrotz

Es sprach von vornherein alles dagegen.
Ich sollte einfach nicht auf dieses Konzert gehen, könnte man meinen.
Es hatten 3 Leute aus Adelshofen Interesse bekundet mitzukommen, alle drei sagten ab.
Dann war die Frage, wie ich ohne Auto hinkomme. Selbst zum Bahnhof muss ich eigentlich gefahren werden, aber Daniel sagte zu, mich hinzufahren und mich abzuholen.
Nächste Problem: eventuell wollte Ralf, Sonja und Johnny hinkommen, die ich aber nicht erreichen konnte. Ich selbst hatte viel Stress die Woche. Musste einen Vortrag für Donnerstag Abend vorbereiten. Naja und dann Mittwoch Abend der Schock: Tomte ist ausverkauft. Geil.
Selbst Kettcar waren nicht ausverkauft.
Also dann die Sache abblasen? Freitag sich nen schönen Abend machen?
Och nöö kein Bock. Man freut sich nicht zwei Moante auf dieses eine Konzert, um dann aufzugeben, bevor man nicht alles probiert hat. Das ist typisch für mich: wenn ich mir was in meinen dicken Schädel gesetzt habe, dann boxe ich die Sache auch durch oder probiere es zumindest.
Sonja hab ich dann doch noch erreicht und mit ihr ausgemacht: wir versuchen es. Treffpunkt 20 Uhr vorm Substage.
Ralf kam indes am Freitag kurz in Adelshofen vorbei (Hochzeitsvorbereitungen).
Zu Tomte wollte er zwar nicht mit, aber er konnte mich mim Auto zum Substage bringen.
Gut, 2 Euro gespart, da ich nur noch die Rückfahrt zahlen muss.
Nett.Also konnte es ja losgehen.
Freitag 18:30 auf eine 50 KM lange Reise von Adelshofen nach Karlsruhe, total ins Ungewisse. Eigentlich stand nichts fest, außer der 20 Uhr Treffpunkt mit Sonja und Johnny. Tja und der konnte nicht eingehalten werden.
Ein dummer Stau. Der Versuch ne Ausweichsroute zu finden. Kurz: für die Strecke brauchten wir 2 Stunden. Es war 20:40, ich hatte Sonjas Handynummer net dabei, sie war nirgends zu sehen und die Security Leute sagten, die verfallenen Reservierungen gibt es frühestens ab 21:15 Uhr.Also rumgestanden, gehofft und gebetet.
Und dann kam er. Ein Typ ging auf ne Gruppe Leute zu, die auch auf verfallene Reservierungen hofften und bot ne Karte an; sie wollten aber entweder alle oder keiner reingehen. Also kriegte ich die Karte. Für 20 Euro. Die zwei Euro, die ich vorhin gespart hatte, kostete jetzt die Karte mehr.Als ich dann das Substage betrat, ach Quatsch, triumphierend einzog dachte ich an die Tomte Zeile:
"Nichtsdestotrotz, was für ein wunderschönes Wort. Es bedeutet nichts anderes, als das man mit allem kämpft auf der ganzen Welt, nur um einmal hier zu stehen, an einem Punkt, an dem ein alles gefällt."
Und wie mir alles gefiel: selbst die Vorband, das Bier, die Leute, Thees Uhlmann's Ansagen alles ein einziger Taumel. Gespielt wurde fast das gesamte "Hinter all diesen Fenstern" bis auf "Neulich als ich dachte" und "Insecuritate".
Alte Sachen wie "Korn und Sprite", "Wilhelm" natürlich, "der Rick Mc Phail Song". Ich hätte nicht gedacht, dass mir die alten Sachen live so sehr gefallen.Dann die Ansagen: immer wieder geil, wie sympatisch dieser Typ rüberkommt.
Und wie damals schon bei Kettcar: die lauten Olli Schulz Fans. Thees spielte sogar extra "human of the week" an.
Dann war es 23:20 und Zeit zu gehen, um die Bahn zu kriegen, damit ich vom Daniel abgeholt werden konnte. Aber Tomte spielten, und machten keine Anstalten aufzuhören. Vor allem: "Schönheit der Chance" wurde noch nicht gespielt. Das Überlied, der Grund, Tomte zu hören. Und da dachte ich mir: "Scheiss drauf; morgen ist morgen (ich musste ja heute arbeiten), ich hab dafür bezahlt, und werde jetzt bis zum Ende bleiben. Ich kann ne Bahn später nehmen und dann die 3 km laufen".
Und dann kam das Lied.
Fast alle sangen mit einem Grinsen im Gesicht:
"Die Schönheit der Chance: dass wir unser Leben lieben so spät es auch ist.
Das ist nicht die Sonne, die untergeht, sondern die Erde die sich dreht."

Man sang es 10 mal, 15 Mal, bis auch dem letzten Emotypen Hoffnung ins Herz geprügelt wurde.
Anderthalb Stunden später mach ich mich bereit dafür, den Weg von Eppingen nach Adelshofen zu finden, als Daniel unerwartet neben mir hällt und mich mitnimmt.
Irgendwie passte doch alles.
Selbst der Wochenenddienst scheint bisher ganz gut zu klappen.
"Ich sagte Danke für einen schönen Tag. Ich weiß, ich hab mich zu hause gefühlt."

Mittwoch, März 29, 2006

Gebet der Busse

Es gibt Chancen, die habe ich verpasst,
Verantwortungen, die habe ich nicht wahrgenommen,
Menschen, die ich ein Leben lang brandmarkte,
Süchte, die ich nicht überwand,
ein Leben vor dem ich weglief,
Konsequenzen, die zu ziehen, ich nicht bereit war,
Einstellungen, die ich nicht ablegte.
Es gibt Arroganz, Stolz und Ungehorsam.
Es gibt Sünde in meinem Leben,
verzeih mir!

Dienstag, März 28, 2006

reflektierter Glaube

Auf eine Gottesdienstbeschreibung von Marc hin, musste ich daran denken, dass ich mir vor einigen Wochen mal Gedanken gemacht habe, was eigentlich einen erwachsenen Glauben ausmacht.
Paulus sagt in 1. Kor. 14:20, dass wir kindisch bleiben sollen was "Böses tun" angeht, aber in unserem Verständnis des christlichen Glaubens erwachsen werden sollen. Andere Stellen wären: Epheser 4:14 und die von Marc erwähnte 1.Kor.13:11/12.

Es ist glaube ich so: man hat am Anfang seines Weges mit Gott einen Kinderglauben.
Dieser ist ekstatisch, euphorisch, radikal, vertrauensvoll, naiv und unreflektiert.
Er ist also schon vorbildhaft, was die Beziehung mit Gott angeht, aber nicht überlebensfähig in unserer Welt.
Denn es stoßen Widerstände auf diesen Glauben. Andere Meinungen von Nichtchristen oder auch zum Beispiel, die verschiedenen Meinungen/die Zerstrittenheit von Christen.
Es wird klar: die Anfangseuphorie kann nicht so bleiben. Aber man hat verschiedene Wege, mit der Komplexität der Welt fertig zu werden.

Entweder man igelt sich ein. Man leugnet die Komplexität der Welt, sucht nach gleichgesinnten, klammert sich an die eigene Tradition und ihre einfachen Antworten.

Oder man hebt ab. Das war das Problem in Korinth. Man flüchtet sich in eine Übergeistlichkeit, ist anti-intelektuell und klammert sich an sein überschwängliches Gefühl.

Oder aber man irrt ab. Weil die Tiefe des Glaubens fehlt, gibt man seinen theoretisch oder praktisch auf. Man flüchtet in den Liberalismus und verliert seinen kraftvollen Glauben, geht Kompromisse ein und klammert sich an die eigene Freiheit.

Die letzte und -Überaschung- beste Möglichkeit: man wächst. Man gewinnt Tiefe, findet seinen eigenen Weg, lebt einen reflektierten Glauben, hat seine eigenen Antworten gefunden, ist kommunikationsfähig geworden, kann den Glauben also auch ohne die vorherschenden Phrasen und Floskeln erklären. Und - wie Marc das betont - gewinnt eine neue kindliche Naivität, die nciht die Komplexität des Lebens verneint.

Wo bin ich in diesem Schema? Keine Ahnung. Ich glaube ich muss aufpassen, nicht den 3. Weg zu gehen, sondern zu lernen, diese kindliche Naivität in der Beziehung mit Gott wieder zu finden.

Sonntag, Februar 05, 2006

was für Sätze

Ich habe heute die neue Tomte gekriegt, Buchstaben über der Stadt.
Mich überwältigt manchmal die Zuversicht und den Trost die sie ausstrahlen.
Was ist das denn bitte für ein geiler Satz:
"Bei mir ist heile Haut, wo eine Wunde war/es gibt Aufgaben, die zu bewältigen wären/den Traurigen die Welt erklären."

Großartig.
Ich werde mal einen Rundumschlagartikel für die nächste Bunch of Nerds Ausgabe in Angriff nehmen über die Bands Tomte, Kettcar, Olli Schulz und Muff Potter.
Titel: Musik für Sätze.

Donnerstag, Februar 02, 2006

[EC Kritik - Kritiker willkommen heißen]

Mir gefällt es, dass in der EC der Wert vorherrscht, ständig auf dem Weg zu sein, Kritik gerne anzunehmen und sich ständig neu hinterfragen zu lassen.
Leider sah ich jetzt, bis auf Joshas Antwort auf die Kritik von Josia, wenig dass dieser Wert umgesetzt wird.
Ich fühle mich eher an Refused erinnert, die sangen: "Wir haben nicht die Geduld uns damit zu befassen."
Hier in Deutschland habe ich eher erlebt, dass Kritik abgebügelt wurde, man genervt und polemisch reagiert hat. Mag sein, dass die Kritik oft sehr stereotyp war, aber wieso kann man darauf nicht konstruktiv eingehen? Warum muss man da emotional werden?