Auf eine
Gottesdienstbeschreibung von Marc hin, musste ich daran denken, dass ich mir vor einigen Wochen mal Gedanken gemacht habe, was eigentlich einen erwachsenen Glauben ausmacht.
Paulus sagt in 1. Kor. 14:20, dass wir kindisch bleiben sollen was "Böses tun" angeht, aber in unserem Verständnis des christlichen Glaubens erwachsen werden sollen. Andere Stellen wären: Epheser 4:14 und die von Marc erwähnte 1.Kor.13:11/12.
Es ist glaube ich so: man hat am Anfang seines Weges mit Gott einen
Kinderglauben.
Dieser ist
ekstatisch, euphorisch, radikal, vertrauensvoll, naiv und unreflektiert.
Er ist also schon vorbildhaft, was die Beziehung mit Gott angeht, aber nicht überlebensfähig in unserer Welt.
Denn es stoßen
Widerstände auf diesen Glauben. Andere Meinungen von Nichtchristen oder auch zum Beispiel, die verschiedenen Meinungen/die Zerstrittenheit von Christen.
Es wird klar: die Anfangseuphorie kann nicht so bleiben. Aber man hat
verschiedene Wege, mit der Komplexität der Welt fertig zu werden.
Entweder man
igelt sich ein. Man leugnet die Komplexität der Welt, sucht nach gleichgesinnten, klammert sich an die eigene Tradition und ihre einfachen Antworten.
Oder man
hebt ab. Das war das Problem in Korinth. Man flüchtet sich in eine Übergeistlichkeit, ist anti-intelektuell und klammert sich an sein überschwängliches Gefühl.
Oder aber man
irrt ab. Weil die Tiefe des Glaubens fehlt, gibt man seinen theoretisch oder praktisch auf. Man flüchtet in den Liberalismus und verliert seinen kraftvollen Glauben, geht Kompromisse ein und klammert sich an die eigene Freiheit.
Die letzte und -Überaschung- beste Möglichkeit: man
wächst. Man gewinnt Tiefe, findet seinen eigenen Weg, lebt einen reflektierten Glauben, hat seine eigenen Antworten gefunden, ist
kommunikationsfähig geworden, kann den Glauben also auch ohne die vorherschenden Phrasen und Floskeln erklären. Und - wie Marc das betont - gewinnt eine neue kindliche Naivität, die nciht die Komplexität des Lebens verneint.
Wo bin ich in diesem Schema? Keine Ahnung. Ich glaube ich muss aufpassen, nicht den 3. Weg zu gehen, sondern zu lernen, diese kindliche Naivität in der Beziehung mit Gott wieder zu finden.