Montag, Juni 27, 2005

Von Dränglern und Leuten, auf der falschen Spur

So, ich habe ja nun länger nichts mehr geschrieben. Es war nicht so, dass mir die Ideen ausgegangen sind- das passiert so schnell nicht- sondern eher, dass ich nicht das Gefühl hatte, sie mitzuteilen zu müssen. Ich denke, das die Zeit schon noch kommen wird, wo ich Sachen zu sagen habe. Jetzt sollen bei mir mehr andere Dinge im Vordergrund stehen (ich überlege, zur Steiger Jüngerschaftsschule zu gehen).

Aber dennoch ein Gedanke, zur Situation in Deutschland. Ich war sehr überrascht, dass jetzt langsam EC Literatur übersetzt wird. Find ich eigentlich ne sehr gute Sache. Aber es kam auch schon Kritik, dass Dan Kimball allein nicht weit genug führt, nicht repressentativ für die EC Bewegung ist und "in die Irre führt". Ich glaube es stimmt, dass es wohl bald vermehrt Gemeindegründungen geben wird, die zwar progressiv, aber nicht im engeren Sinne Emerging Church sind. Die vielleicht auch EC Gedanken und Formen mit Willow Creek Formen vermischen.
Ich finde das vollkommen ok. Wenn Leute sagen, sie wollen im alten Paradigma vorranschreiten ist das doch immer noch besser, als wenn die alten Gemeinden und die vielen Leute darin vollkommen zurückbleiben.
Nur auf der anderen Seite versteh ich auch die, die revolutionäreres vorhaben. Sie haben Angst, dass die radikalen Old School Ideen in Vergessenheit geraten, weil irgendwelche Kommerz Kinder die Szene stürmen. Wenn sich jetzt jede Gemeinde, die ihren Jugendkeller neu streicht Emerging Church nennt, und Emerging Church Pop wird, wird irgendwann vollkommen vergessen, wofür EC eigentlich steht.

Es ist wie auf der Autobahn. Wenn man gerade auf der Überholspur ist und vor einen so ein Auto lang kriecht, dass sich partout nicht rechts einordnen will, aber dennoch viel zu langsam für die Überholspur ist.
Die beste Lösung ist folgende: Die "Old School Leute", sollten sich nicht ärgern sondern freuen, über jede Gemeinde, die Veränderungen vornimmt. Es ist toll und unterstützenswert, wenn Gemeinde ein wenig relevanter werden. Man darf das nicht im Sinne der Konkurrenz sehen, sondern, dass Gott verschiedenen Leuten, verschiedene "Schlachtfelder" oder eben "Fahrbahnen" zuweist. Wenn man den Auftrag hat, die Schaumkrone der Postmoderne, die kulturellen Kreativen, abzuschöpfen, heißt es noch nicht, dass es nicht andere Aufgaben für andere Leute gibt. Hauptsache, man ist auf der gleichen Fahrbahn unterwegs. Und Hauptsache man hört auf Gott, welche Veränderungen dran sind. Eine Gemeinde, die nicht die Berufung hat, für diese Leute, würde mit EC Formen nicht weit kommen.
Auf der anderen Seite ist es ein Akt der Fairness, sich rechts einzuordnen und nicht versuchen, zu sein, was man nicht ist. Man kann doch sagen: "Nein, wir sind nicht Emerging Church, obwohl wir sicher progressiv sind. Aber dennoch gibt es da Leute, die noch ein bisschen verrückter sind als wir". Hier sieht man auch wieder, das Definitionen doch Sinn machen!