Dienstag, November 09, 2004

Christentum und andere frauenfeindlichliche Religionen

Das war gestern verstörend. Im Hauskreis hat sich eine Diskussion entwickelt über Muslime in Deutschland (so die Türkei Frage). Ich war der einzige der keine Angst vor einer Muslimisierung der Gesellschaft hatte. Jungejunge manchmal denke ich, wir sollten uns endlich mal von den Denkmustern des amerikanischen Fundamentalismus lösen, wenn wir in dieser Gesellschaft nicht völlig ins Abseits geraten wollen. Die Stellung des Christentums in der Gesellschaft sollte auf keinen Fall auf Dominanz hinauslaufen. Das führt in die Niederungen der Machtpolitik und wie das aussieht, sahen wir im Mittelalter. Nein, es sollte kein christliches Abendland geben. Das Christentum sollte viel lieber eine Minderheit unter vielen sein. Das war der Standpunkt, in dem die ersten Christen operiert haben und erfolgreich waren.
Also Abschaffung des Assimilationsmechanismus Kindertaufe. Das würde endlich die Heuchelei beenden.
Gestern auf jedenfall wurde mir bewußt welche undiffernzierte Stammtischlogik doch noch vielerorts vorherrscht (kommt das etwa durch die Idea Spektrum, die oftmals in solchen Fragen sehr stammtischig ist?) . So hieß es: "Arne, es ist eine Illusion zu glauben, man könnte friedlich zusammenleben. Die wollen nicht diskutieren, da heißt es: bekehr dich oder stirb"
Meine These hieß nämlich: wir sollten uns überlegen, nicht an einigen Punkten mit Muslimen zusammenzuarbeiten, zum Beispiel der Kofptuchfrage. Ich will das erklären: für mich gibt es zwei Richtungen, in die sich die Gesellschaft entwickeln könnte: extremer Pluralismus oder extremer Laizismus. Also: jede Religion überall oder keine Religion irgendwo. Und dann doch lieber ersteres. Ok Lehrer sind sone Sache aber das wird sich doch bald auf die Schüler auswirken. Ich seh schon das Aus von der SMD vor mir. Dann doch lieber alles in den Klassenzimmern: WWJD Bändchen, Kopftücher, rote Fahnen, Pentagramme. Davor hätte ich keine Angst, denn wir haben ja eine Botschaft, die sich nicht verstecken braucht. Viel größere Angst habe ich vor der Intoleranz und Unterdrückung durch rechtsliberale Politik, die in ihrem aufklärerischen Pathos, Religion aus dem öffentlichen Leben verbannt und die Gesellschaft damit uniformiert. Natürlich muss man sich auch Gedanken über Mission machen. Aber das geht ja; man kann einfach fortan über den Glauben informieren anstatt zu werben. Naja gut an dem Punkt bin ich mir nicht so sicher. Ein Thema was sicherlich nicht einfach ist.