Montag, Oktober 25, 2004

post christliche Rhetorik

Die Auseinandersetzung mit dem Christentum findet in der heutigen Zeit auf einer anderen Ebene statt: nicht mehr die sachliche Ebene ist auschlaggebend sondern eine rhetorisch-emotionalisierende. Es ist ähnlich wie mit der Linken: man vermittelt den Eindruck, man könne doch heutzutage soetwas nicht mehr glauben. Diesem ultimativen Argument ist nun schwer zu begegnen ob es nun um moralische Fragen geht oder um die Frage ob man Mission betreiben dürfe, man begegnet dem evangelikalen Christentum (im weitesten Sinne) mit einer latenten Aggressivität und Reserviertheit. Der Wind wird zunehmend rauer so stellte zum Beispiel die Arte Reportage über den Evangelikalismus in Europa es so dar, dass diese Glaubensform ein Exportprodukt aus der Neuen Welt ist sowie ein Mittel der Einflussnahme Amerikas auf euroäische Innenpolitik. Ohne in apokalyptischen Pessimismus zu verfallen: bei solchen Theorien muss ich schlucken. Da liegt es nahe all diese Glaubensgrundsätze, die nicht dem gesellschaftlichen Konsens entsprechen, ein wenig unter den Tisch fallen zu lassen. Vielleicht auch ein Aspekt warum man sich mit Emerging Church beschäftigt. Dennoch: solange EC Leute auf Rückfrage dieses "veraltete" Weltbild bestätigen, wird ihre Art der Kirche als subversive Mission verstanden werden. Das heißt langfristig kann keiner der Entscheidung entgehen: ist er ein reaktionäres, intollerantes Arschloch oder ein fortschrittlicher aufgeklärter Mensch, der bereit ist, sich von solchem Ballast zu trennen. Das ist auch meine einzgiste Sorge mit der EC: wäre sie theoretisch bereit unpopulär zu sein?

(PS: nächstes Mal schreib ich wieder normal! *gggg*)