Donnerstag, Februar 24, 2005

Interview mit Justin Taylor

Ich fand ein Interview mit Justin Taylor, Autor des Buches Reclaiming the center, einer Aufsatzsammlung, die postkonservative Denkweise kritisiert. Man möchte meinen: wieder sohn reaktionärer Kram. Weiß nicht. Kann und will noch nicht so viel dazu sagen (ich müsste das vielleicht nochmal anhören). Ich fand einige Sachen erfrischend vorsichtig ausgedrückt, man könnte sogar teilweise von "differenziert" reden - wobei mir scheint, dass amerikanische Fundamentalisten (und amerikanische Präsidenten) die Kunst der Dialektik nicht so beherrschen. Sie kritisieren lieber als zu erörtern. Letztenendes scheint es mir auch mit dem Buch auf so etwas hinauszulaufen- wobei Taylor dankenswerterweise auf Polemik verzichtet. Besonders enttäuschend fand ich die mangelnde Selbstreflexion. Muss man sich nicht mal Gedanken machen, was in der eigenen Bewegung falsch gelaufen ist (außer dass man nicht toll genug gepredigt hat).
Naja die alte Geschichte von der Idylle hier drin und dem Bösen da draußen.
Oder der mit dem Brett vorm Kopf und dem Splitter im Auge.
Aber irgendwie liegt es ja auch in der Natur der Sache, dass Konservative (konservare heißt bewahren) etwas gegen Post-konservative haben.