Mittwoch, Dezember 22, 2004

Strike!

Heftig. Hatte grad das Gespräch mit dem Coach und ich bin sehr guter Dinge.
Was in der Vergangenheit nicht so geklappt hat, geht jetzt- wo ich geschafft habe, Verständnis für die andere Position zu entwickeln- ziemlich gut. Das Verständnis kam ziemlich schnell zurück. Er sagte, er hat sich belehrt und hinterfragt gefühlt und hat deshalb in der Mail gestern biblisch argumentiert. Aber nachdem er sich das jetzt so anhört, leuchtet ihm vieles ein. Er sagte vielleicht ist das so, das er schon zum "alten Eisen" (er ist 30!) gehört und diese Generation anders denkt und fühlt. Ich hatte ihm zuerst von dieser Unterscheidung von "pragmatic evangelical" und "younger evangelicals" erzählt (siehe unten) und gesagt, dass ich dadurch den vergangenen Konflikt viel besser verstehe. Und auch verstehe, dass diese Willow Creek Methodik für 68er sehr gut funktioniert. Weil die Leute eher zynisch gegenüber Glauben sind und deshalb durch imposante Gemeindebauten und eine perfekte Organisation angezogen werden. Während diese Generation mehr Wert auf das zwischenmenschliche setzt. Ich hatte ihm zwei Neons mitgebracht und hab anhand derer einiges erklärt zum Beispiel:
"welche Stadt passt am Besten zu dir?" die Suche nach einer Heimat
oder das man versucht durch die kleine Geschichten in die Lebenswelt von anderen zu gucken.
Dann hab ich nochein paar MTV Sendungen erklärt (ich hatte halt meine Materialsammlung für den geplanten Vortrag über Kultur dabei) zum Beispiel "Trip" als Beispiel für Abenteuerlust, Herausforderung, der Thrill des Ungewissen, Auf-dem-Weg-sein.
Er fand, das sind "wertvolle Informationen" und wollte diesen geplanten Vortrag einbinden in ein Leiterwochenende, wo alle Jugendleiter der Gemeinde (also auch Hauskreisleiter etc) kommen. Wow.
Wo wir Unterschiede festgestellt haben, war beim Thema Hierachie. Er vertrat die Sicht einer Organisation, die also von "oben" irgendwie geleitet sein muss, ich eines "Organismusses", der von unten her entsteht. Aber ich sah ein, dass eine Gemeinde mit 200 Leuten anders zu leiten ist, als eine mit 30. Er wiederrum sagte, dass auf Jugendebene es sich mehr in die Richtung entwickeln wird. In Zukunft soll in der Jugend vor allem mit 2er und 3er Schaften die von selber entstehen und ein Eigenleben haben, gearbeitet wird.
Fazit: bei mir gibts zum Jahresende einige sehr positive Entwicklungen.

Wenn ich grad beim Schreiben bin:
Ich selber habe im "real life" Entwicklungen im letzten Jahr mitgemacht, die ich im Virtuellen noch nachholen muss. Nämlich genau diese Einstellung des Lernens, dass ich noch viel zu lernen hab und daran Spass hab, anstatt immer nur zu belehren.
Ich wollte mich entschuldigen, wenn ich vielfach zu belehrend rüberkam, schlecht hingewhört habe, schlecht wiedergegeben habe und zu schnell kritisiert habe.
Diese Demut zu entwickeln, dass man seine Position relativiert ist ein schwieriger Prozess für mich. Vermutlich war auch der Wikipedia Artikel, fehl am Platz, ungenügend recherchiert oder schlecht formuliert.
Nichts für Ungut!

1 Comments:

At 12/23/2004 8:59 AM, Anonymous Anonym said...

Hallo Bon-Arne!
Danke für deinen ehrlichen Post. Mach weiter so! Du darfst ruhig querdenken, Unbequemes fragen und äussern, das gehört für mich zur Blog-Kultur. Einheitsbrei wäre ja langweilig.

Also dann frohe Weihnachten
Mike aus Basel

 

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