Sonntag, März 13, 2005

Gott der Storyteller

Wie kann man eigentlich die Souvereinität Gottes schön erklären ohne dass es irgendwie tyrannisch daherkommt?
Für das alte Israel war Gott, der Gott der herrscht; dem alle Gewalt und Macht gebührt.
Später im Calvinismus hörten sich manche beschreibungen der Souvereinität Gottes eher mechanisch an: Gott als großer Uhrmacher, der einen genauen Plan für das Uhrwerk der Geschichte hat; jedes Zahnrad hat seinen Platz aber erst am Ende sieht man, wofür das Einzelne gut ist. Das Problem: man fühlt sich instrumentalisiert und eingeengt.
Wenn man jeddoch Gott als Geschichtenerzähler sieht, umgeht man die Frage. Gott ist sozusagen dabei, eine große Geschichte erzählen mit ganz großen Gefühlen, Tragödien, Happy Ends, überraschenden Wendungen. Jedes Wort, dass er spricht, wird umgehend Realität.
Nur so lassen sich diese extremen Stellen erklären, wo es heißt: "Ich bin der Gott, der Licht UND Dunkelheit hervorbringt" (irgendwo im Jeramia); er ist nicht der Grund für Böses aber er "erzählt es", es gehört zur Handlung, dient einen Zweck.

Zur Frage mit der Entscheidungsfreiheit. Ich denke die Frage: "Ist Gandalf jetzt vorherbestimmt weil Tolkien ihn so gemacht hat?" ist nicht ganz zulässig. Man würde eher fragen:"Warum handelt Gandalf jetzt so und nicht so?"

Wenn man sich als Teil einer größeren Geschichte sieht, fühlt man sich nicht eingeengt, sondern geehrt. Man ist gleichzeitig davor bewahrt sich ZU wichtig zu nehmen; man ist nicht Hauptdarsteller. Die Geschichte macht aber wieder nur Sinn im Rückblick, wenn man das große Ganze sieht.

1 Comments:

At 3/26/2005 12:12 AM, Blogger Arne Bachmann said...

Ich würde dir ja ne Mail schreiben, leider find ich in deinem Profil deine Mail Addresse nicht. Macht ja nischt.
Ich muss unbedingt auch mal meine Linksliste verändern. Wenn ich das mache, nehm ich dich direkt mal auf.
Wegen Recent Post meinste damit mein Hack auf der rechten Seite? Da sieht man immer sofort, wo neue Kommentare geschrieben wurden.
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